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Res publica

Der, der kämpft und Kriege zerschlägt Der Nordkorea-Konflikt und die biblische Friedensvision


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Die Säbel rasseln mal wieder. Nordkorea und die USA forcieren nicht nur ihre Drohungen, sondern sie lassen auch die militärischen Muskeln spielen. US-Präsident Donald J. Trump warnt vor einer Eskalation im Nordkorea-Konflikt: „Am liebsten würden wir diese Dinge diplomatisch lösen, aber das ist sehr schwierig. Es besteht die Möglichkeit, dass wir am Ende einen großen, großen Konflikt mit Nordkorea haben. Absolut.“1) Im Angesicht von Konflikten kann zwar eine Diplomatie ohne Waffen wie ein Orchester ohne Instrumente sein, aber keiner möchte in diesem Fall das Konzert hören.

In diesem Konflikt sind die Waffen Teil des Problems. China und Nordkorea, Südkorea, Japan und die USA – man fühlt sich gegenseitig bedroht. Und während Nordkorea und die USA aufrüsten, liegt die eigentliche Handlungsmacht bei China, dem einzigen mächtigen Verbündeten, den Nordkorea noch hat. Ein amerikanisches Atom-U-Boot ist nun in Südkorea stationiert, ein Flugzeugträger ist auf dem Weg in koreanische Gewässer. Auch treiben die USA den Aufbau eines Raketenabwehrsystems in Südkorea voran, das nicht nur Nordkorea, sondern auch Russland und eben China als Provokation ansehen. Kim Jong-un sieht die USA als Aggressor, plant weitere Atom- und Raketentests, die wiederum Südkorea und Japan als Provokationen betrachten, und der nordkoreanische Machthaber droht mit einem Atomkrieg, falls die USA sich zu einem Militärschlag gegen Nordkorea entscheiden sollten.2) Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeiten des Kalten Krieges. Die Gefahr eines Flächenbrandes mit atomarer Sprengkraft flackert auf. In diesem Konflikt sind die Waffen Teil des Problems und kein diplomatisches Werkzeug.

Das Verbrennen der Waffen

Es ist keine leere Phrase der Friedensbewegung, dass das Ende von Kriegsgewalt nur dadurch zustande kommen kann, dass die Menschheit ihre Waffen unschädlich macht. Im Buch Ezechiel wird die Niederlage eines übermächtigen Heeres, das Israel bedroht, vorausgesagt. Bemerkenswert ist die Voraussage für die Zeit nach der Niederlage. Israel wird nicht die Waffen der Feinde nehmen und so seine Macht verstärken, sondern:

Die Einwohner der Städte Israels werden hinausgehen; mit den Waffen, mit Langschild und Rundschild, mit Bogen und Pfeilen, mit Keulen und Lanzen machen sie Feuer und heizen. Sieben Jahre machen sie Feuer damit.Ezechiel 39,9

Israel soll also nicht die Waffengewalt des Aggressors übernehmen, nicht selbst zur militärischen Macht werden, sondern sie sollen die eigene potentielle Kriegsmacht zerstören. Gott wird als Herr des Krieges bezeichnet (vgl. 2 Samuel 17,47). Menschliche Absicht und alle Waffengewalt sind bedeutungslos, im Endeffekt agiert Gott als alleiniger Krieger (vgl. Exodus 14,13f.).

Die Destruktion des Destruktiven

Der Glaube des Menschen Gott in einem Krieg auf der eigenen Seite zu haben, hat viel Unheil in die Welt gebracht. Da hilft auch eine Rechtfertigung von Kriegsgewalt als gerechte Strafe (vgl. 2 Könige 18,9-12) oder als göttliche Prüfung (vgl. Judit 8,25) nicht. Die Bibel bekennt Gott selbst als einen Heerführer und Krieger, aber sie bekennt ihn auch als denjenigen, der den Krieg ein für alle Mal beendet:

Er [Gott] setzt den Kriegen ein Ende bis an die Grenzen der Erde. Den Bogen zerbricht er, die Lanze zerschlägt er; Streitwagen verbrennt er im Feuer.Psalm 46,10

Der Beter des Psalms macht keinen Unterschied zwischen israelitischen Waffen und denen der Feinde. Der wahre Herr der Kriege wird als derjenige bekannt, der allen Kriegen ein Ende setzt. Der kämpfende Gott wird zum Friedensbringer. Während im hebräischen Text des Buches Exodus Gott noch als „Mann des Krieges“ bezeichnet wird, greift der Übersetzer ins Griechische in der Septuaginta ein und wandelt das Gottesbild: Gott ist der „Herr, der Kriege zerschlägt“ (siehe Exodus 15,3).

Frieden schaffen

Frieden kann man nur mit Waffen schaffen, wenn man sie am Ende vernichtet. Im Nordkorea-Konflikt wäre der Abbau des amerikanischen Raketenabwehrsystems eine erste Maßnahme, um China diplomatisch in Position gegen Nordkorea zu bringen. Der Glaube an die eigene Macht kann sich gerade in der eigenen Abrüstung zeigen. Dies ist ein Wagnis und keine kluge Taktik gegen jeden Feind. Aber was sind in diesem Konflikt die Alternativen? Gegen die Gefahr des Krieges hilft nur die Vision des Friedens. Kriege können nur verhindert werden, wenn Waffen vernichtet werden. Dafür muss der Mächtige aber den ersten Schritt tun.


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Bildnachweis

Titelbild: bomben explosionen krieg feuer zündung von PDPhotos. Lizenz: gemeinfrei.

Einzelnachweis   [ + ]

1. Trump warnt vor einem ‚großen, großen Konflikt mit Nordkorea‘“, welt.de, 28.04.2017 [Stand: 28. April 2017].
2. Vgl. „Wenn Krieg ausbricht, haben wir unvorstellbare Konsequenzen“, welt.de, 27.04.2017 [Stand: 27. April 2017].
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