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Geld – das ist dem ersten Anschein nach kein Thema, mit dem sich das Neue Testament befasst. Dabei zeigt allein schon der Beitrag von Till Magnus Steiner zum Grundeinkommen hier auf Dei Verbum1), dass die Frage von Arbeit und Einkommen wesentlich zum Menschsein gehört:
„Im Weltbild der Bibel gehört die Arbeit zum Menschsein und sie prägt die Existenz. Selbst das Paradies war nur zum Preis der Arbeit zu haben und der Mensch konnte über es nicht bedingungslos verfügen (Genesis 2,15).“2)
Manch einen führte das in einer Facebook-Diskussion um den Beitrag zu der Frage, ob Jesus überhaupt eine Geldbörse gehabt habe und ob seine Armut nicht beispielhalft sei3). Das entspricht zwar dem sozialromantischen Bild, das sich mancher Zeitgenosse von Jesus von Nazareth machen mag: Der Heiland, der sanft predigend durch das Land zieht ohne einen irgendwie gearteten Unterhalt nötig zuhaben. Und tatsächlich fällt nicht wenigen schnell das Verdikt des Nazareners aus der Bergpredigt ein:
Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern leben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
Der Mammon erscheint hier als geradezu personifizierte Antipode Gottes. Was aber ist überhaupt der Mammon?
Urvertrauen
Das Wort Mammon (hebräisch: מָמוֹן, gesprochen: mamon) ist aramäischer Herkunft. Der Ursprung des Wortes ist unbekannt. Im Aramäischen bedeutet es „Besitz“, „Geld“ oder „Reichtum“. Als solches beinhaltet es also keine Wertung. Die kommt erst hinzu, wenn der Erwerb bzw. die Sicherung von Besitz und Vermögen zum einzigen Lebensinhalt eines Menschen werden. Ein solcher Mensch ist von der Urangst des Verlustes der Existenzgrundlage getrieben. Diese Sorge um das Dasein ist freilich Teil des menschlichen Lebens. Wie sehr die tägliche Notwendigkeit der Existenzsicherung zum Menschsein gehört, weiß auch das Buch Genesis. Dort spricht Gott zu Adam:
Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden.
Die Daseinssorge wird pathologisch, wenn dem Menschen das Urvertrauen verloren geht und die Wahrung und Vermehrung des Besitzstandes zum alles beherrschenden Lebensinhalt wird. Jesus selbst mahnt daher:
Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
Das ist doch naiv!
So naiv kann man doch nicht wirklich sein, mag man jetzt denken. Tatsächlich ist Jesus selbst wohl nicht so blauäugig gewesen4). Er und seine Jünger hatten eine eigene Kasse, die von keinem Geringeren als Judas Iskariot geführt wurde. Dass dieser seine Aufgabe mit der Buchhaltern eigenen Konsequenz geführt hat, wird bei der Begegnung Jesu mit Maria von Bethanien deutlich, die nach der Auferweckung ihres Bruder Lazarus Jesus offenkundig in einer besonderen Weise danken will:
Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet sagt: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen geben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte.
Auch Verkünder müssen leben
Lässt man die wertenden Bemerkungen über Judas einmal beiseite5), ist es eindeutig: Jesus und seine Jünger hatten eine Kasse. Auch Jesus lebte nicht einfach so in den Tag hinein. Er und die Jünger erzielten Einkünfte. Auf welche Weise das geschah, wird in den Evangelien nicht explizit überliefert. Freilich wird man davon ausgehen können, dass die Apostel einen Teil ihrer persönlichen Einkünfte etwa aus ihren Fischereibetrieben eingebracht haben werden. Die Evangelien sagen das zwar nicht ausdrücklich; es ist aber naheliegend. Auch Paulus betont in 1 Korinther 9,4-15, dass er selbst ausschließlich von seiner eigenen Hände Arbeit lebte und – anders als die Apostel – von seinem Recht auf Unterhalt durch die Gemeinde keinen Gebrauch machte. Nach Apostelgeschichte 18,3 übte er das Handwerk eines Zeltmachers aus.
Aus der Anmerkung des Paulus kann man darauf schließen, dass die Apostel Einkünfte durch ihre Verkündigungstätigkeit erzielten. Ob Jesu Vorbild hier handlungsleitend war, kann nicht sicher gesagt werden, ist aber auch nicht auszuschließen. Allerdings stellt er bei der Aussendung der Jünger, wie sie im Matthäusevangelium geschildert wird, fest:
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel. Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt.
Im Schutz der Armut
Der Text legt das Recht auf Unterhalt fest, weit aber augenscheinlich die Annahme von Geld zurück. Bei näherem Hinsehen geht es aber nicht nur um den Verzicht auf monetäre Mittel. Die Weisung Jesu geht weiter: Die Jünger sollen nicht nur kein Geld mitnehmen, sondern auch keine Vorratstasche, kein zweites Hemd, keine Schuhe und keinen Wanderstab. Es scheint so, als würde hier dem totalen Besitzverzicht das Wort geredet. Und doch haben sie ein Recht auf Unterhalt.
Der scheinbare Widerspruch löst sich auf, wenn man die Situation betrachtet, in die Jesus seine Jünger schickt: Sie sollen sich auf Wanderschaft begeben. Dabei sollen sie sowohl die Gebiete der Heiden und Samariter meiden, und sich ausschließlich zu den Angehörigen des Volkes Israel begeben (vgl. Matthäus 10,5-6). Sicher weiß sich Jesus selbst zuerst zu seinem eigenen Volk gesandt6). Die heidnischen und samaritanischen Gebiete waren allerdings für Angehörige des Volkes Israel auch aufgrund der bestehenden und gepflegten Feindschaften eine grundlegende Unsicherheit. Jesus will seine Jünger dieser Gefahr (noch) nicht aussetzen.
Aber auch im „eigenen“ Land war die Wanderschaft ein gefährliches Unterfangen. Straßenräuber gab es überall. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37) wird genau auf diesem alltäglichen Hintergrund erzählt. Der Verzicht auf äußere Kennzeichen von besonderem Besitz (Vorratstasche, Geldgürtel etc.) schützte vor räuberischen Nachstellungen. Mehr noch: Wer noch nicht einmal einen Wanderstock hatte, bei dem war offenkundig nichts zu holen. Warum sollte man einen solchen Mann überfallen.
Das Recht auf Unterhalt
Die äußerliche Armut bietet also Schutz vor Übergriffen. Das Recht auf Unterhalt haben die Jünger gleichwohl. Matthäus verwendet hier das griechische Wort τροφή (gesprochen: trophé), das wörtlich „Nahrung“ oder „Speise“ bedeutet. Der Unterhalt, den sich die Jünger durch ihre Verkündigungsarbeit auf der Wanderschaft verdient haben, bestand also aus Naturalien. Außerhalb der Wanderschaft dürfte das anders ausgesehen haben. Die Verkünder der frühen Kirche etwa habe sich wohl kaum in Naturalien auszahlen lassen. Der 1. Timotheusbrief zitiert das matthäische Jesuswort, allerdings mit einer entscheidenden Wendung:
Älteste, die das Amt des Vorstehers gut versehen, verdienen doppelte Anerkennung, besonders solche, die sich mit ganzer Kraft dem Wort und der Lehre widmen. Denn die Schrift sagt: Du sollst dem Ochsen zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen, und: Wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn.
Die Formulierung des 1. Timotheusbrief ist bemerkenswert. Sie setzt nicht nur voraus, dass das Matthäusevangelium bekannt und als Heilige Schrift verstanden wird; der Autor des Briefes setzt es auch mit dem zur Thora gehörenden Buch Deuteronomium gleich. Aus dieser Schrift stammt das Zitat:
Du sollst dem Ochsen zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen.
Selbst der Ochse hat ein Recht auf Unterhalt. Man führte die Ochsen zum Dreschen über das Getreide, so dass diese darauf herumtraten und das Korn von der Spreu trennten. Es war wohl üblich, den Ochsen dabei das Maul zu verbinden, um zu verhindern, dass er die frisch gedroschenen Körner frisst. Genau das aber soll nach der Weisung aus dem Buch Deuteronium nicht mehr geschehen. Selbst dem Ochsen wird ein Recht auf Unterhalt für seine Arbeit zugesprochen. Die Weisung scheibt der Ausbeutung der Arbeitskraft des Tieres durch den Menschen einen Riegel vor.
Nun ist im 1. Timothetusbrief allerdings nicht mehr von „Unterhalt“ wie im Matthäusevangelium, sondern von „Lohn“ (griechisch: μισθός, gesprochen: misthós) die Rede. Μισθός bezeichnet die Bezahlung für eine geleistete Arbeit, also eine der Arbeit entsprechende monetäre Gegenleistung. Den Ältesten, die der Gemeinde vorstehen, wird eine angemessene Geldleistung als Lohn zugesprochen.
Dass diese Bedeutungsverschiebung durchaus im jesuanischen Sinn ist, darf als gesichert gelten, wenn man realisiert, dass Jesus sich von seinen Anhängerinnen und Anhängern auch finanziell unterstützen ließ. Das belegt ein Hinweis im Lukasevangelium, der interessanterweise ausschließlich Frauen als Unterstützerinnen Jesu aufzählt:
In der folgenden Zeit wanderte er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.
Woran das Herz hängt ...
Besitz und Vermögen sind also nicht in sich schlecht. Richtig eingesetzt sind Besitz und Vermögen die Voraussetzung, um Gutes bewirken zu können. Eine solche Lösung, nämlich seinen Reichtum für die Armen einzusetzen, bietet Jesus auch dem reichen Jüngling an (vgl. hierzu Lukas 18,18-27). Der Jüngling fragt Jesus, was er tun müsse, um das ewige Leben zu gewinnen. Jesus fordert ihn zuerst auf, die Gebote zu halten. Als der Jüngling sagt, dass er das schon tue, sagt Jesus:
Verkauf alles, was du hast, verteil das Geld an die Armen und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach.
Der Jüngling mag dem Rat Jesu nicht folgen. Er geht weg und Jesus schaut ihm traurig nach und spricht:
Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Eine notwendende Therapie
Der Jüngling ist der Prototyp des Menschen, der vom Mammon beherrscht wird. Er hat sein Herz an den Reichtum gehängt. Er definiert sich vorrangig durch seinen Reichtum; vom Besitz besessen kann er nicht vom ihm lassen. Zu groß ist vielleicht die Urangst, selbst arm zu werden und immer wieder neu um die tägliche Existenz kämpfen zu müssen.
Nicht Besitz oder Geld an sich sind das Problem. Es ist der Stellenwert, den ihm der Mensch beimisst. Wenn alles Sinnen und Trachten nur um den eigenen Besitzstand kreist, ist das Geld selbst zum Gott geworden. Aber es gibt Hoffnung. Jesus kennt eine Therapie. Sie ist bisweilen radikal, wenn er die, die ihm nachfolgen wie den Jüngling auffordert:
Verkauft eure Habe und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
Es ist nicht die radikale Forderung des Verzichtes auf Besitz, die Jesus im Auge hat. Es geht um die Weitung des Blickes weg von den bloß eigenen Bedürfnissen hin zu denen, deren Existenz in Gefahr ist. Die Starken sollen den Schwachen helfen. Dafür ist es sicher nicht notwendig, den ganzen Besitz zu verkaufen, was Jesus auch nicht fordert. Das, was über den eigenen Bedarf hinausgeht, kann und soll für die eingesetzt werden, die noch nicht einmal das Nötigste zum Leben haben. Genau das ist ja das Ansinnen der Jünger angesichts der scheinbaren Verschwendung bei der sogenannten Salbung von Bethanien in Matthäus 26,6-13 par bzw. des Judas Iskariot in Johannes 12,3-6, die sich offenkundig auf eine geübte Praxis Jesu berufen. Die Weitung des Blicks alleine genügt schon, dem ungerechten Mammon die Macht zu nehmen. So spricht Jesus etwas später im Lukasevangelium:
Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht.
Vom Besitz zum Vermögen
Das ist der entscheidende Punkt: Der Mammon ist vergänglich. Der Wert des Geldes ist unbeständig. Wer von diesen Ängsten gepackt seine Gedanken nur um die eigene Existenz kreisen lässt, verliert aus dem Blick, dass Besitz vor allem ein Vermögen ist. Der Besitzende vermag, anderen zu helfen. Eigentum ist deshalb keine Schande. Aber ihm wohnt eine Verpflichtung inne, ihn zum Wohle anderer einzusetzen. Das festigt nicht bloß den sozialen Frieden. Es ist – so sagt es Jesus selbst – letztlich auch ein Gottesdienst:
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Besitz als Vermögen der Schaffung von Gerechtigkeit ist also nicht in sich schlecht. Ob Jesus eine private Geldbörse hatte, muss offen bleiben. Besitzlos war er wohl nicht, denn erst durch den Besitz konnte er dem Mangel anderer abhelfen7). Problematisch freilich ist das Festhalten am Besitz um des Besitzens willen. Wer derart dem Mammon verfällt, verliert sein Vermögen, Gerechtigkeit zu schaffen – mit allen den Konsequenzen, die das für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft hat. Nicht ohne Grund hat bereits die frühe Kirche Regeln für den transparenten Umgang mit Geld entwickelt8).
Eine Kirche, die sich des Besitzes rühmt, korrumpiert sich selbst. Nicht nur Limburg ist hierfür zu einem Synonym geworden. Hingegen schadet Besitz gepaart mit der notwendigen Bescheidenheit auch der Kirche nicht, wenn sie sich ihrer altkirchlichen Praxis erinnert, den Besitz einzusetzen, um Gerechtigkeit zu schaffen. Gerechtigkeit zu schaffen ist das eigentliche Vermögen der Kirche.
Bildnachweis
Titelbild: kapitalisten – morgenroethe / photocase.de – Quelle: photocase – lizenziert mit der photocase Basislizenz
Bild 1: Grabkammer des Menna, Ackerschreiber des Königs, Szene: Dreschen von Getreide – Quelle: Wikicommons – lizenziert als gemeinfrei
Video: Katholische Citykirche Wuppertal – Heiliger Laurentius – Katholische Citykirche Wuppertal/Christoph Schönbach – Quelle: Vimeo
Einzelnachweis
1. | ↑ | Vgl. Till Magnus Steiner, Grundeinkommen, bedingungslos?, Dei Verbum, – Quelle: http://www.dei-verbum.de/grundeinkommen-bedingungslos/ [Stand: 10. Juni 2016]. |
2. | ↑ | Till Magnus Steiner, Grundeinkommen, bedingungslos?, Dei Verbum – Quelle: http://www.dei-verbum.de/grundeinkommen-bedingungslos/ [Stand: 10. Juni 2016]. |
3. | ↑ | Vgl. hierzu die Diskussion im Facebook-Kommentarthread zum Beitrag von Till Magnus Steiner unter https://www.facebook.com/drwernerkleine/posts/1216750218344273 [Stand: 10. Juni 2016]. |
4. | ↑ | Vgl. hierzu auch Till Magnus Steiner, Grundeinkommen, bedingungslos?, Dei Verbum, der zurecht feststellt: „Der Vergleich mit den Vögeln des Himmels und den Lilien des Feldes ist eine Ermutigung zur eigenen Indienststellung, zur Arbeit für das Königreich Gottes, zur Nachfolge Jesu. Weder die Vögel noch die Lilien sind ‚faul’, ihre Arbeit besteht in der Verwirklichung dessen, wozu sie bestimmt sind. Für den Menschen bedeutet das nicht, dass ihm alles kostenlos zufallen wird, sondern dass er sich in der Befolgung des Willens Gottes seine ‚Schätze im Himmel’ sammeln kann (Matthäus 6,19-21) und zugleich am Himmelreich Gottes auf Erden mitarbeitet.“ – Quelle: http://www.dei-verbum.de/grundeinkommen-bedingungslos/ [Stand: 10. Juni 2016]. |
5. | ↑ | In der Parallelerzählung in Matthäus 26,6-13 par ist es nicht nur Judas, der sich unwillig zeigt; es sind die Jünger allgemein, von denen es heißt: „Die Jünger wurden unwillig, als sie das sahen, und sagten: Wozu diese Verschwendung?“ (Matthäus 26,8 par). Johannes fokussiert diese Reaktion alleine auf Judas und verstärkt sie dadurch, dass er ihn als Dieb bezeichnet und der Untreue bezichtigt. Andererseits gibt es eine durchaus bedenkenswerte Theorie, die in dem sogenannten „Verrat“ des Judas (die Evangelien verwenden hier das Wort παράδοσις [gesprochen: parádosis], das eigenglich „Überlieferung“ bedeutet und ebenso für die Abendmahlsüberlieferung verwendet wird) ein Fanal sieht, mit dem Judas Jesus in gewisser Weise unter Druck setzen wollte, damit dieser endlich sein Reich aufrichte; die dreißig Silberlinge hätten in diesem Fall die „Kriegskasse“ gefüllt – ein fatales Missverständnis, das Judas Iskariot zum Paradebeispiel eines Menschen macht, der seine Phantasien mit Zwang Wirklichkeit werden lassen will, weil er in Jesus nur sieht, was er sehen möchte (vgl. hierzu: Werner Kleine, Weblog Kath 2:30, Das Fanal – Quelle: http://www.kath-2-30.de/2015/03/07/das-fanal/ [Stand: 10. Juni 2016]). |
6. | ↑ | Jesus selbst spricht in Markus 7,17 zu der heidnischen, syrophönizischen Frau, die ihn um Hilfe bittet: „Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.“ – vgl. zur Auslegung dieser Stelle auch Werner Kleine, Fremde bleiben!, Dei Verbum – Quelle: http://www.dei-verbum.de/fremde-bleiben/ [Stand: 10. Juni 2016]. |
7. | ↑ | Das gilt unter anderem auch für die Brotvermehrung, die ja erst dadurch in Gang gesetzt wird, dass Jesus seine Jünger auffordert, alles, was sie haben, zu geben. Mehr dazu bei W. Kleine, Borderine, Dei Verbum – Quelle: http://www.dei-verbum.de/borderline/ [Stand: 11. Juni 2016]. |
8. | ↑ | Vgl. hierzu Werner Kleine, Der Umgang mit Geld und das Neue Testament, Dei Verbum – Quelle: http://www.dei-verbum.de/der-umgang-mit-geld-und-das-neue-testament/ [Stand: 10. Juni 2016]. |