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Das Spiel mit Worten folgt komplizierten Regeln. Syntax, Grammatik und Semantik gehen vor Pragmatik und Rhetorik. Die Bedeutung der Worte und ihre Anordnung im Satzganzen beeinflussen das Hören, Lesen und Verstehen. So ist es ein erheblicher Unterschied, ob man die langfristig etablierten Parteien in der Bundesrepublik Deutschland als „Volksparteien“ oder als „Altparteien“ bzw. „Systemparteien“ bezeichnet. Die Semantik bestimmt immer auch die rhetorische Valenz. Gerade insofern die Inhalte verwendeter Begriff rhetorisch bedeutsam sind und die Interpretation des Gesagten pragmatisch beeinflussen, ist gerade bei denjenigen, für die die Sprache nicht bloß Spiel, sondern auch Handwerk ist, auf eine saubere Verwendung zu achten. Die Journalistin Liane Bednarz hinterfragt daher zurecht die Wortwahl des Stern-Chefredakteurs Hans-Ulrich Jörges in der ARD-Sendung „Presseclub“ vom 4. Dezember 2016:
„Liebe Journalisten, nochmals: bitte auf die Sprache achten. Jörges hat gerade im #Presseclub ‚Altparteien’ gesagt, so als sei das völlig normal. So macht man AfD-Sprech – wenn auch ungewollt – salonfähig.“1)
Welche pragmatische Wirkung Wortwahl- und –anordnung evozieren, zeigt sich auch am Beispiel journalistisch-investigativer Fragestellung. Es ist nicht egal, ob man „Warum?“ oder „Was?“ fragt. So intendiert die Frage „Warum feiern wir eigentlich Weihnachten?“ andere Antworten als die Frage „Was feiern wir eigentlich an Weihnachten?“. Letztere Frage sollten alle, die wenigsten in der Primarstufe Religionsunterricht gleich welcher konfessionellen Prägung genossen haben, mit dem Hinweis auf die Geburt Jesu beantworten können; und können sie es nicht, sollte man zuvorderst die Qualität des Religionsunterrichtes überprüfen. Die erste Frage hingegen ist bei weitem nicht so leicht zu beantworten. Warum feiert man eigentlich Weihnachten? Ein Beispiel aus dem Jahr 2014 zeigt, wie schwer diese Frage zu beantworten ist. In der NDR-Sendung „Hamburg Journal“ werden Passanten auf dem Hamburger Weihnachtsmarkt befragt, warum man Weihnachten feiert.
Die Antworten muten skurril bis unwissend an. Aus der Kirchenbank heraus kann man da natürlich nur peinlich berührt den Kopf über so viel kulturelles Unwissen schütteln und die Nächstenliebe für einen kleinen Moment hämischen Fremdschämens beiseite schieben. Tatsächlich aber ahnt die Moderatorin Julia-Niharika Sen in ihrer Überleitung schon, dass etwas mit der Frage nicht stimmen kann, wenn sie sagt:
„Manchmal sind es die einfachsten Fragen, auf die wir einfach keine Antwort haben. (…) Oder was würden eigentlich Sie sagen, wenn ich Sie jetzt fragen würde: Warum feiern wir eigentlich Weihnachten?“2)
Wer, Wie, Was, Warum – und vor allem: Wann?
Wer falsch fragt, bleibt dumm – das lernen doch schon Kinder. Wer nach fragt, „warum Weihnachten gefeiert wird“, darf sich nicht über ratlosen Antworten wundern. Ja, warum wird dieses Fest gefeiert. Die Antworten erscheinen plausibel in einer säkularisierten Welt: Gemütlichkeit, Familie, Tradition – oder umgangssprachlich: Weil man es halt so macht – oder: Weil es so schön ist.
Ob die Antworten gefestigter Christenmenschen auf die Frage nach dem „Warum Weihnachten gefeiert wird“ anders ausgefallen wären, bleibt offen. Die meisten hätten wohl geantwortet: Weil es das Fest der Ankunft Jesu ist, der Menschwerdung Gottes, theologisch also der Inkarnation des göttlichen Wortes, dessen Wiederkunft wir erhoffen. Abgesehen davon, dass die Antwort an der Frage vorbeigegangen wäre, denn hier wäre das „Was“ beantwortet worden, werden neue Fragen aufgeworfen. Eine entdeckt die Dogmatikerin Julia Knop in dem theologischen Feuilleton „feinschwarz.net“ in ihrem Beitrag „Multiple Feierlichkeiten – Advent in Erfurt“, wenn sie angesichts der Erfahrung des unmittelbaren Nebeneinanders von getragener adventlicher Liturgie und beschwipst adventsseeliger Weihnachtsmarktstimmung feststellt:
„Wo der Christenmensch, zumindest die adventliche Liturgie, das Unterwegssein, die Unbehaustheit und Ungeborgenheit des Menschen, seine Bedürftigkeit und Gebrochenheit, verbalisiert und den Heiland anfleht, dass er – endlich! – die Himmel aufreiße, dass er – endlich! – komme (maranatha – komm, Herr Jesus!) und tröste und heile, auf dass Frieden werde den Menschen auf Erden, da bietet der Weihnachtsmarkt und bieten die weihnachtlich verlängerten Geschäftsöffnungszeiten Fülle pur. Man muss nur zugreifen. Es liegt an jedem und jeder Einzelnen, ob er oder sie zupackt oder nicht, ob er seine und sie ihre Möglichkeiten nutzt oder nicht, ob er oder sie sich zum seligen Glühweinplausch verabredet oder nicht.
Demgegenüber bleibt der Christenmensch vergleichsweise miesepetrig, zumindest nüchterner, zurück. Seine Aussichten, hier und jetzt Leben in Fülle zu erleben oder vorsichtiger: Leben in Fülle zu erwarten und zu ergreifen, stehen, zumindest theoretisch, schlecht.“3)
Das freudenvolle Gloria hat für Christinnen und Christen im Advent Pause zu haben. Freude darf erst an Weihnachten wieder richtig hervorbrechen, wenn man weihnachtsbratengestärkt mühevoll versucht, die fröhlichen Höhen und frohen Koloraturen des „Menschen, die ihr wart verloren“ zu erklimmen. Gut, im Lied „Wir sagen euch an, den lieben Advent“ ist zwar auch davon die Rede, dass sich die Christen freuen sollen, weil der Herr nahe ist. Aber der Advent sei und bleibe doch eine Bußzeit, da sollte man es mit der Freude doch etwas besinnlicher angehen lassen. Schließlich kann man „wahre“ Christinnen und Christen daran erkennen, dass sie oder er alle Jahre wieder zum 1. Advent den Schalter auf Ruhe und Besinnung umlegt und alle und jeden mahnt, dass der wahre Advent nicht am Glühweinstand gefeiert wird und Tannenbäume gefälligst erst am Weihnachtsmorgen leuchten dürfen.
Schon und noch nicht
Tatsächlich beschreibt der Advent eine Spannung. Es ist die Spannung, von der die gesamte christliche Existenz betroffen ist. Es ist die Spannung, die sich aus dem Bewusstsein des faktischen Erlöstseins und der tatsächlich erlebten Wirklichkeit ergibt, die doch nur allzu oft unerlöst erscheint. Im Neuen Testament spiegelt kaum ein Buch diese Spannung so sehr wider, wie die Offenbarung des Johannes. Für den Seher Johannes steht selbst angesichts erlebter Bedrohungen und Verfolgungen der Sieg Gottes längst fest. Er spielt mit dem Verhältnis von Zeit und Ewigkeit. Aus Sicht der Ewigkeit ist das Heil längst errungen. Aus Sicht der Zeit hingegen, steht die Vollendung noch aus. Das Verhältnis von Zeit und Ewigkeit, besser: das Ineinander von Ewigkeit und Zeit wird in der Offenbarung vor allem durch die verwendeten Tempora beschrieben. So heißt es in der großen Thronsaalvision im 5. Kapitel:
Und ich sah: Zwischen dem Thron und den vier Lebewesen und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm; es sah aus wie geschlachtet.
Es ist unschwer zu erkennen, dass mit dem Lamm Jesus Christus gemeint ist. Gerade der Hinweis, dass das Lamm aussah, wie geschlachtet (ὡς ἐσφαγμένον – gesprochen: hos esphagménon). ἐσφαγμέμον ist grammatikalisch ein passivisches Perfektpartizip. Im Altgriechischen vereinigt
„das Perfektum (…) gleichsam Präsens und Aorist in sich, indem es die Dauer des Vollendeten ausdrückt.“4)
Dabei beschreibt das Präsens einen dauerhaft beständigen Zustand bzw. Vorgang5), während der Aorist, eine Tempusform, die die deutsche Sprache selbst nicht kennt und nur schwer nachbilden kann, eine einmalige, punktuelle Handlung intendiert6). Das Perfekt ergibt sich also aus einer einmaligen Handlung, die einen dauerhaften Zustand bewirkt. Das Lamm aus Offenbarung 5,6 wurde einmal geschlachtet und bleibt es. Eine erneute Schlachtung wäre realiter ja auch unmöglich. Gleichwohl lebt das wie geschlachtet aussehende Lamm ja. Das Perfekt intendiert also, dass die einmalige Schlachtung des Lammes eine dauerhafte Wirkung zeitigt. Diese Wirkung wird ein Vers zuvor beschrieben:
Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids.
Das geschlachtete Lamm ist zum siegreichen Löwen mutiert. Die schmachvolle Schlachtung am Kreuz hat sich als Sieg erwiesen. Was auf Erden wie eine Niederlage aussieht, erscheint aus der Perspektive der Ewigkeit als Triumph. Das Perfektpartizip deutet die Zeit zwischen Kreuzesexistenz und Auferstehungsvollendung als vom bereits erfolgten Sieg geprägt.
Einmal für immer – oder: Wie Grammatik Freude bereitet
Die Spannung des „Schon, aber noch nicht“ ist demzufolge keine Zeit bußbereiter Depression. Das „Schon, aber noch nicht“ verändert die Perspektive. Es weitet den Blick auf den bereits errungene Heil, dass sich schon ereignet hat, auch in scheinbarer Unerlöstheit ereignet und schlussendlich endgültig offenbar werden wird. Das Heil braucht nicht neu errungen oder verdient zu werden. Es ist schon wirksam durch den Kreuzestod und die Auferstehung Jesu. So heißt es im 1. Timotheusbrief:
Denn: Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Christus Jesus, der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle, ein Zeugnis zur vorherbestimmten Zeit.
Nicht ohne Grund verwendet der Autor hier für das „hingegeben“ das Aoristpartizip δούς (gesprochen: doús). Die Hingabe Jesu am Kreuz war ein einmaliger, punktueller, mithin unwiederholbarer Akt. Der durch die Hingabe bewirkte Zustand des Heils gilt nun. Man kann ihn weder tilgen, noch vermehren. Er ist Fakt, er ist perfekt!
Wie grundlegend dieses Bewusstsein für die frühen Christen war, zeigt sich daran, dass der in 1 Timotheus 2,5-6 ausgeführt und aoristisch geprägte Gedanke mehrfach wiederholt wird. Er findet sich noch in 2 Timotheus 1,10-11 ebenso wie in Titus 1,2-3; auch Paulus führt den Aspekt schon aus:
Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für allemal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.
Auch in diesem Passus verwendet Paulus durchgehend das aoristische Tempus, wenn er von der Heilstat Jesu spricht. Damit signalisiert er: Das Heil ist einmalig bewirkt. Es bedarf keiner zusätzlichen Leistungen mehr. Spricht er aber vom gegenwärtigen Zustand, verwendet er das Präsens. Wer einmalig der Sünde gestorben ist, lebt nun dauerhaft mit und für Gott.
Das Misstrauen der Miesepeter
Wer die Neuheit dieser Existenz begreift, wird erfahren, dass er den point of no return hinter sich gelassen hat. Ein Zurück in die Existenz der Sünde, jenes Seins in der Gottesferne, ist für einen solchen Menschen nicht mehr möglich. Wer in der Nachfolge dessen steht, der wie ein gottverlassener Sünder gestorben ist und doch von Gott von den Toten auferweckt wurde, weiß, dass die Sünde als Zustand der Gottverlassenheit eine Illusion ist. Gott hat sich selbst zum Sünder gemacht, damit die Sünder begreifen, dass sie zum Leben für und in der Gemeinschaft mit Gott erschaffen sind.
Freilich erlebt der Mensch immer wieder, dass er fähig zu Schuld ist. Und diese Fähigkeit nährt den Zweifel an der Größe Gottes. Viele Glaubende denken Gott allzu menschlich. Sie denken ihn klein. Sie berufen sich darauf, dass sie alles zur größeren Ehre Gottes täten – als wenn die Ehre Gottes vergrößert werden könnte. Tatsächlich aber schrumpfen sie Gott damit auf menschlich handhabbare Maßstäbe zusammen. Und Menschen rechnen ihre Schulden gegeneinander auf. Wer Gott so denkt, kann nicht mit Gott glücklich werden. Er ist ständig darum besorgt, ob Gott ihm sein Fehlverhalten nicht doch anrechnet. Statt die Freude über Gottes große einmalige Tat dauerhafter Befreiung von der Sünde in die Welt zu tragen, rufen sie ständig zu einer Buße auf, die eine Schuld tilgen möchte, deren Schuldschein durch Jesus Christus doch längst zerrissen wurde. So besingt es der Kolosserbrief:
Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, dass er ihn an das Kreuz geheftet hat.
Die aufmerksame Leserin und den aufmerksamen Hörer des altgriechischen Urtextes wird es nicht wundern, dass er hier das aoristische Tempus vernimmt.
Freude für alle Tage
Für Paulus ist diese Erkenntnis Anlass zu einer grundlegenden Freude, die im wahrsten Sinn des Wortes alltäglich sein soll. Im Philipperbrief ruft er deshalb aus:
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.
Χαίρετε ἐν κυρίῳ πάντοτε (gesprochen: chaírete en kyrío pántote – „Freut euch im Herrn allezeit“) – das ist präsentisch formuliert. Die einmalige Tat Jesu bewirkt dauerhafte Freude, die gerade dadurch verstärkt wird, dass der Herr nahe ist. Seine Ankunft steht immer neu bevor. Sie ereignet sich im Hier und Jetzt. Gott kommt jederzeit neu zur Welt.
Festzeiten sind nichts für Bußlustige
Die ständig nahe Gegenwart des Herrn ist nichts für bußfertige Miesepetras und Miesepeter. Das mussten schon die Jünger Johannes’ des Täufers erfahren, die infolge der johanneischen Bußpredigt vor lauter Bußlust Bedenken über das Verhalten der Jesusjünger anmelden:
Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.
Wenn der Herr naht, ist keine Zeit für Trauer. Das Nahen des Herrn ist eine Freudenzeit.
Der Erfolg des Evangeliums
Genau das ist das „Was“ des Adventes: Der Herr naht. Gott, dessen Wort ein für allemal Fleisch geworden ist, hat das Skript der Heilsgeschichte längst geschrieben. Wer diesem Wort folgt, muss sich mit Bedacht die göttlichen Regeln des Spiels der Worte vor Augen führen. Insbesondere der Advent vergegenwärtig dieses ständige Nahen des Herrn zwischen seiner ersten Ankunft und seiner ersehnten Wiederkunft. In diesem Sinn ist eigentlich alle Tage Advent. Die Menschen mögen heute die merkwürdige Frage, „warum man Weihnachten feiert“, nicht eindeutig beantworten können; wahrscheinlich aber ahnen sie noch, „was man Weihnachten feiert“. Und sie haben ein Gespür dafür, das es eine Festzeit ist, wenn der Herr naht – mögen sie das explizit wissen oder auch nicht. Die Folgen der Ahnung sind aber die gleichen wie weiland in Bethlehem. Auch die Hirten dürften kaum erfasst haben, dass das Kind in der Krippe wahrer Gott und wahrer Mensch sein soll – ihre Freude gleichwohl war groß.
Wahrlich: das pralle Leben der Weihnachtsmärkte zeigt den Erfolg des Evangeliums. Ob sie es wissen oder nicht: Die Menschen feiern die Fülle des Lebens (vgl. Johannes 10,10). Und ob es den Bußlustigen passt oder nicht: Dem Herrn haben frohe Feste immer schon besser gefallen als engstirnige Rigoristen. Nicht ohne Grund stellt er schließlich fest:
Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, recht bekommen.
Freut euch doch endlich!
Es ist wieder Advent. Der Herr naht. Es ist Zeit das große Fest seiner Ankunft vorzubereiten, das große Hochzeitsfest, wenn sich Erde und Himmel, Zeit und Ewigkeit einander vermählen. Hat man je erlebt, dass ein Trauerzug zum Hochzeitssaal zieht? Was werden die antworten, die nicht jetzt schon festlich gekleidet und froh gestimmt für das große Fest bereitet sind. Freut euch doch endlich! Sonst ergeht es euch wie dem, der im Festsaal auf die Frage des Königs, warum er denn kein Festgewand anhabe, nichts zu sagen wusste (vgl. Matthäus 22,1-14):
Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
Es ist Advent. Der Herr ist nah. Das große Fest steht bevor. Nein, es hat doch schon längst begonnen! Lasst uns feiern! Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Bildnachweis
Titelbild: A syntax error in Casio scientific calculator (Kszapsza) – Quelle: Wikicommons – lizenziert als CC BY-SA 4.0
Video: NDR – Hamburg Journal: Warum feiern wir Weihnachten – Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=pHzdoGR2Hy8&feature=youtu.be
Bild 1: Wuppertaler Graffiti-Krippe im Advent 2015 (Christoph Schönbach/Katholische Citykirche Wuppertal) – alle Rechte vorbehalten
Bild 2: Wuppertaler Graffiti-Krippe Weihnachten 2015 (Christoph Schönbach/Katholische Citykirche Wuppertal) – alle Rechte vorbehalten
Bild 3: Ulm – Weihnachtsmarkt 2013 auf dem Münsterplatz (Franzfoto) – Quelle: Wikicommons – lizenziert als CC BY-SA 3.0
Einzelnachweis
1. | ↑ | Liane Bednarz, Facebookpost vom 4.12.2016, Quelle: https://www.facebook.com/liane.bednarz/posts/10154697845114223 [Stand: 11. Dezember 2016]. |
2. | ↑ | Quelle: https://youtu.be/pHzdoGR2Hy8 (0:00-0:013 Minuten) [Stand: 11. Dezember 2016]. |
3. | ↑ | Julia Knop, Multiple Feierlichkeiten – Advent in Erfurt, in: feinschwarz.net, 9.12.2016, Quelle: http://www.feinschwarz.net/multiple-feierlichkeiten-advent-in-erfurt/ [Stand: 11. Dezember 2016]. |
4. | ↑ | Friedrich Blass/Albert Debrunner, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch (bearbeitet von Friedrich Rehkopf), Göttingen 1990, § 340. |
5. | ↑ | Vgl. Friedrich Blass/Albert Debrunner, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch (bearbeitet von Friedrich Rehkopf), Göttingen 1990, § 318,2. |
6. | ↑ | Vgl. Friedrich Blass/Albert Debrunner, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch (bearbeitet von Friedrich Rehkopf), Göttingen 1990, § 318,1. |
[…] (gesprochen: fanerotheîsan – ist offenbar geworden) ist grammatikalisch ein Aorist. Der Aorist ist eine altgriechische Aktionsart, die in der deutschen Sprache nur schwer […]
[…] (gesprochen: dikaiothéntes) ist von der Tempusform her ein Aoristpartizip. Der Aorist bezeichnet im der altgriechischen Sprache eine einmalige, punktuelle Handlung. Die Gerechtmachung […]